Von der Tragik, als perfekte Ehefrau zu dienen
Theater-AG des Lorcher Gymnasiums Friedrich II. entlarvt die feine Gesellschaft.
Die Londoner High Society zur Zeit der Jahrhundertwende: In diese Welt voller Maskerade, politischer Arroganz, Schwindel und tadelloser Bedienstete (verkörpert durch Rebecca Gross und Jennifer Biller, Ks2) lud die Theater-AG des Lorcher Gymnasiums Friedrich II. ein. Auf dem Spielplan stand die Komödie „Ein idealer Gatte“ von Oscar Wilde, die die Frage zu beantworten versucht, was einen idealen Ehemann kennzeichnet.
Im Zentrum des Geschehens stehen Sir Robert Chiltern (Michaela Maurer, Ks2) und seine Frau Victoria (Sara-Kristin Idler, Ks2) sowie der befreundete Lord Arthur Goring (Finn Hänger, Ks2). Die freundschaftliche Idylle wird auf eine harte Probe gestellt, als die gewiefte, intrigante Miss Laura Cheveley (Jelena Denk, Ks2) die Welt der politischen Partys gemeinsam mit ihrem Komplizen -Roberts Sekretär Mr. Montford (Britta Beck, Ks1) – auf den Kopf stellt. Miss Cheveley ist im Besitz brisanter Informationen, die Sir Robert seine politische Karriere kosten könnten. Doch auch auf privater Ebene bringen ihre rachsüchtigen Forderungen die makellose Fassade des bis dato perfekten Ehemannes zum Bröckeln. Am Beispiel zahlreicher Mitglieder der gehobenen Gesellschaft (verkörpert durch Gwen Weller, Julia Riehle, Ronja Buschbeck, Kl. 10; Franziska Köngeter, Ks2 und Luna Stegmaier, Kl. 8) wird zudem die Rolle der Frau mit einem Augenzwinkern beleuchtet, insbesondere die Tragik, einem perfekten Mann als ideale Gattin dienen zu müssen.
Ganz dem Genre der Komödie entsprechend, sorgten die Schauspieler für unzählige Lacher. Erwähnt sei etwa der charismatische Franzose Vicomte de Nanjac (Jakob Seitzer, Ks2), der die ausschweifende Gesellschaft der politischen Partys auf humorvolle Weise vorführte. Ebenso die geistreich-sinnlosen Dialoge der vornehmen Damen, die sich größtenteils der Darstellung als perfekte Ehefrau verschrieben.
Mit den betreuenden Lehrern hatten sich die Schauspieler in unzähligen Proben und auf den Theater-Tagen auf die Aufführung vorbereitet und bekamen in diesem Jahr professionelle Unterstützung durch die „Kooperative Berufsorientierung“ (KooBo), einen Theaterpädagogen und die in Lorch ansässige Schneiderin Christine Fila. Auch wurde die Zusammenarbeit mit der Technik-AG ausgeweitet. Der Aufwand hat sich gelohnt.