2012 König und Kater

König und Kater – märchenhaftes Spiel am GF II.

01.03.2012 – Dr. C. Hatscher

Anfang März präsentierte die Theater-AG des Gymnasiums Friedrich II. ihr neuestes Stück: Unter der Leitung von Cornelia Adis hatten die Schülerinnen und Schüler das bekannte Grimmsche Märchen „Der gestiefelte Kater“ einstudiert. Dieses zeigt, wie ein armer Bauernsohn namens Gottlieb , der lediglich den Kater Hintze von seinem Vater geerbt hat, mit dessen Hilfe zum König aufsteigt. Von entscheidender Bedeutung für das öffentliche Ansehen des Katers sind dabei seine prächtigen Stiefel, mit denen er viel Eindruck bei den Menschen macht. Die Tatsache, dass das Tier sprechen kann, erscheint im Vergleich fast nachgeordnet.

Hintze fängt für den König des Landes viele Kaninchen, da diese – gut zubereitet – das Leibgericht des Monarchen sind. Jedes Mal, wenn der gestiefelte Kater bei Hofe erscheint, gibt er als seinen Auftraggeber einem mysteriösen Grafen an. So schürt die kluge Katze die Neugier beim König und seiner Tochter, die schon lange mit wachsender Verzweiflung nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau hält. Natürlich kommt alles, wie es im Märchen kommen muss: die äußerst wählerische Prinzessin verliebt sich ausgerechnet in den mittellosen und nicht besonders intelligenten Gottlieb. Allerdings wird ihr dieser von Hintze auch als sehr wohlhabender Graf mit prächtigem Schloss und großen Ländereien vorgestellt. Den entsprechenden Besitz hat der Kater von einem bösen Zauberer erworben, der sich törichterweise in Gegenwart der Katze in eine Ratte verwandelt und in dieser Gestalt ein leichtes Fressen für Hintze ist. Somit kann Gottlieb standesgemäß die Hand des Prinzessin erhalten und die Nachfolge ihres Vater antreten.

Der besondere Reiz der Inszenierung am F 2 liegt nun darin, dass diese als „Theater im Theater“ geboten wurde. Links und rechts von der Bühne nahmen nämlich „Schauspieler als Zuschauer“ Platz, die die Szenen kommentierten. Dabei gaben sie mit ihrer gepflegten Halbbildung mächtig an und kritisierten das Stück insgesamt und die schauspielerischen Leistungen im Besonderen. Auch der Dichter des „Märchenspiels“ fand keine Gnade vor ihren Augen. Viel zu „modern“ und „unverständlich“ käme das Schauspiel daher. So könne kein gelungener Theaterabend aussehen.

Im Gegensatz zu diesen mitspielenden Zuschauern gefiel dem „wahren“ Publikum die Inszenierung sehr gut. Gerade die Doppelbödigkeit, die Möglichkeit der Ironisierung durch die Theaterbesucher im Theater machten den Abend sehr reizvoll. Die Darbietungskünste der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, viele von ihnen erst in der siebten Klasse, konnten durchweg überzeugen. Das Gymnasium Friedrich II. bedankt sich einmal mehr bei Frau Adis und ihrem großen Team, zu dem nicht nur die Darsteller, sondern auch die zahlreichen helfenden Hände hinter den Kulissen bei der Maske, der Technik, Beleuchtung und dem Ton und sonstigem gehören.

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