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Vom 27. September bis zum 04. Oktober haben 23 Achtklässler des Gymnasiums Friedrich II. in Lorch im Rahmen des nun schon traditionellen Schüleraustauschs La Mézière, eine kleine Kommune bei Rennes in der Bretagne kennengelernt. Die Schüler lernen Französisch seit der sechsten Klasse.
Vom 27. September bis zum 04.
Oktober haben 23 Achtklässler des Gymnasiums Friedrich II. in Lorch im Rahmen
des nun schon traditionellen Schüleraustauschs La Mézière, eine kleine Kommune
bei Rennes in der Bretagne kennengelernt. Die Schüler lernen Französisch seit
der sechsten Klasse.
Bereits Ende des letzten
Schuljahres konnten unsere Schüler per Email und Vorstellungsbogen Kontakt zu
ihrem jeweiligen Austauschpartner aufnehmen, sodass sie sich bereits ein wenig
kannten und Hemmschwellen abbauen konnten. Außerdem wurden Eltern und Schüler
bei einem Elternabend und einer Vorbereitungsstunde über Programm und Fahrt
genau informiert.
Am 27. September ging es dann
los. Viele Schüler waren aufgeregt, manche waren noch nie in Frankreich
gewesen. Die Fahrt bedeutete für unsere Schüler bereits erste interkulturelle
Erfahrungen, da es mit dem TGV nach Paris ging. Als spannende Erfahrung wurde
vor allem auch der Transfer per Metro vom Gare
de l’Est zum Gare Montparnasse
empfunden, von wo uns ein weiterer TGV nach Rennes brachte. Schon vorher hatten
wir mit den Schülern geübt, wie sie sich im Notfall verständigen können, falls
sie verloren gehen. Da die Sicherheitstüren der Métro am Gare Montparnasse
nicht aufgingen, musste eine Gruppe von vier Schülern diese Vorübungen direkt
umsetzen und konnte eigenständig zur Reisegruppe zurückfinden. Vor der Fahrt
nach Rennes konnten die Schüler auf der Tour
Montparnasse einen Rundblick über Paris genießen. Mit einem kleinen Bus
ging es dann von Rennes nach La Mézière, wo die Gastfamilien bereits auf uns
warteten.
Am Mittwoch konnten die deutschen
Schüler das französische Schulsystem in einer eigens für sie gestalteten
Unterrichtsstunde der französischen Kollegin Mme Chrystèle Goven kennenlernen.
Die Schulleitung des Collège Germaine Tillion bereitete der deutschen
Schülergruppe einen herzlichen Empfang mit Crêpes und Apfelsaft. Sie
unterstrich in einer kleinen Rede an die deutsche Schülerschaft die Bedeutung
der Wiederaufnahme dieser Austauschmaßname nach zwei Jahren coronabedingter
Pause für das Zusammenwachsen Europas angesichts der heutigen
Herausforderungen.
Am Mittwochnachmittag ist in französischen Collèges kein Unterricht, so dass
unsere Schülerinnen und Schüler ihre Austauschpartnerinnen und -partner bei
ihren Freizeitaktivitäten begleiten konnten.
Am Donnerstagmorgen hospitierte
unsere Schülergruppe in Kleingruppen in verschiedene Klassen, und lernten somit
bis mittags den Schulalltag an einem Collège kennen (Unterricht, Mensa, CDI,
Trennung von Unterrichts- und Aufsichtsstunden, Pausengestaltung). Dies ist
eine wichtige Erfahrung, da sie unsere Schüler dazu befähigt, Vergleiche über
das Schulsystem zu ziehen. Nachmittags stand für unsere deutsche Gruppe eine
Stadtführung in Rennes auf dem Programm. Die Stadtführung in deutscher Sprache
informierte die Schüler über die Stadtgeschichte Rennes, die Bretagne und das
Bretonische.
Am Freitag führte uns ein
gemeinsamer Ausflug mit Deutschen und Franzosen in die Korsaren-Stadt
Saint-Malo sowie in den weiter im Landesinneren gelegenen Ort Dinan mit seinen
typischen Fachwerkhäusern. In Saint-Malo besuchten wir zudem das Aquarium, in
dem unsere Schülerinnen und Schüler viel über die Flora und Fauna der Bretagne
erfahren konnte. Freitagabend fand ein von der französischen Elternschaft
organisiertes Fest statt, das unsere deutsche Schülerschaft nachhaltig
beeindruckte.
Das Wochenende verbrachten unsere
Schüler in den Familien und wurden in deren alltagstypische Aktivitäten
integriert.
Ein weiterer gemeinsamer Ausflug
führte die deutschen und französischen Austauschpartner am Montag nach Cancale
und zum Weltkulturerbe Mont Saint-Michel. In Cancale ermöglichten wir der
Schülergruppe eine kleine Einsicht in die Austernaufzucht und gaben ihr die
Möglichkeit, selbst Austern zu verkosten. Nach der Besichtigung des Mont
Saint-Michel in Kleingruppen, wo unsere Schüler die wunderschönen Gässchen des
kleinen Ortes entdecken konnten und die Aussicht genossen, erfolgte eine
geführte Wattwanderung bei Ebbe. Hier erfuhren wir ganzheitlich das Phänomen
der Gezeiten und des Treibsandes.
Der Abschied am Dienstagmorgen
fiel den Schülern schwer. Während der Heimfahrt füllten viele ihr „Journal d‘échange“
weiter aus: Hier sollen die Schüler festhalten, was sie in Frankreich erlebt
haben, welche bretonischen Spezialitäten sie gegessen haben, wie der
Stundenplan ihres Austauschpartners aussieht, welche Unterschiede ihnen im
Schulsystem aufgefallen sind und vieles mehr. Einige Produkte werden dann der
Klasse gezeigt, sodass alle an den kulturellen Erfahrungen teilhaben können.
Die Stimmung unter den
Jugendlichen war insgesamt offen und engagiert. Sie haben Freundschaften
geschlossen, viel über die Bretagne erfahren, über den Alltag in einer
französischen Familie und nicht zuletzt auch über sich selbst: Sie haben ihre
Selbstständigkeit und ihren Zusammenhalt in der Gruppe erprobt und sich
gegenseitig unterstützt. Sie wissen, dass sie sich in Frankreich verständigen
können. Viele werden dadurch auch motivierter sein, die französische Sprache
weiter zu erlernen. Sie freuen sich auch schon auf den Rückbesuch der Franzosen
im Juni 2023.
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